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Tag 6 & 7 - Auf nach Berchtesgaden

Es ist Mittwoch, der 26.06.19. Ich nehme noch mein Frühstück im Hotel zu mir und verabschiede mich dann schweren Herzens mit den Worten "Ich komme auf jeden Fall wieder".

 

Auf geht´s nach Berchtesgaden am schönen Königssee in Bayern. Hier angekommen ist gut Massenandrang. Ich suche mir einen Parkplatz, schnappe mir meinen Kamerarucksack und schlendere Richtung See runter. Eine Gaststätte jagt die nächste. Souvenirs gibt es im Überfluss. Dennoch bin ich einfach beeindruckt von diesem herrlichen Fleckchen Erde. Der Königssee hat zu Recht seinen Namen. Ich suche mir ein schattiges Plätzchen am Ufer, strecke meine Füße ins Wasser und genieße mal kurz den Moment. Endlich kann ich dieses perfekte Naturbild auch mal genießen. 

Ich entscheide mich nach einiger Zeit doch schon ins Hotel zu fahren, um einzuchecken. Es ist bereits kurz nach 17 Uhr und ich schaue mal, wo ich was zu Essen bekomme. Keine 100 m weiter ist ein netter Gasthof. Hier im Süden reiht sich ja schließlich ein Hotel und Restaurant ans nächste. Ich gönne mir eine Knobisuppe und als Hauptgang 2 Forellenfilets mit leckerer Soße und Kartoffeln. Nach dem Essen schwitze ich wie blöd und ziehe mich ins Hotel zurück, zum Duschen und Dahinvegetieren bei 33 Grad.

 

Am nächsten morgen gönne ich mir im Hotel das gebuchte Frühstück und breche danach zum Obersalzberg auf. Knappe 6 Km entfernt geht es eine Straße hoch mit 24% Steigung! Whaaaaaaat???? 24%?! Wirklich das Steilste, was ich auf den Straßen bisher erlebt habe.

Oben angekommen parke ich ein und gehe zum Museum "Dokumentation Obersalzberg", welches um 9 seine Pforten öffnet. Hier oben hat Adolf Hitler sein Feriendomizil, den "Berghof", bewohnt. Anfangs (1923) unter dem Namen "Landhaus Wachenfeld" gemietet, wurde es bald sein Eigen und nannte es in "Berghof“ um. Hier wohnte er mit Eva Braun. Es wohnten hier allerdings noch andere Leute, die ihn auf Dauer nicht in den Kragen passten. Sie bekamen Geld für ihre Grundstücke geboten, damit Adolf sie für sich nutzen konnte, um den Berghof auszubauen. Wer sich wehrte, dem wurde mit dem KZ Dachau gedroht, bei einigen trat dies sogar ein. Ab 1933 wird der Obersalzberg zum Führersperrgebiet.

 

Es ist schon ein komisches Gefühl, hier oben zu stehen, wo dieser grausame Mensch gewohnt hat. Wo sein Haus stand, stehen jetzt Bäume. Am 25.04.1945 warfen Bomber der Royal Air Force 1300 Bomben über dem Obersalzberg ab, während das im Tal liegende Berchtesgaden verschont blieb.

Ich ziehe meine Runden durch das Museum, bin immer wieder erschrocken, was im 2. Weltkrieg eigentlich für eine Hölle herrschte. In einem separaten Raum läuft ein Film über die damalige Zeit in Berchtesgaden. Interviewt wurden 2 Menschen, die das alles dort miterlebten und überlebten. Sehr emotionale Geschichten sind entstanden.

Ich gehe runter in die Bunker. Es ist kalt hier unten. Wieder mal ein von Adolf Hitler geschaffenes Meisterwerk, was jedoch nie fertiggestellt wird.

 

Nach 1,5 h reicht´s mir langsam, denn das Museum ist mittlerweile gut besucht, u.a. mit sehr vielen Schülern. Zusätzlich höre ich laute Baugeräusche, denn hier oben entsteht momentan noch ein weiteres Gebäude, welches sich den Geschichten vom Obersalzberg widmen wird. Die Fertigstellung soll 2020 sein und auch diese Ausstellung werde ich mir anschauen. 

Wer also mal in der Gegend ist, sollte hier hoch fahren.

 

Zum Abschluss gehe ich auf die Terrasse, mache noch ein Panorama-Foto vom Ausblick und trete mit meinem Auto die Heimreise an.

 

*Zu den Bildern:

Bilder 1-5: Eindrücke vom Königssee + Ausblick vom Hotel

Bilder 6-16: Eindrücke aus dem Museum -> originalgroße Figur aus Legierung von AH; KZ-Statistiken; die Bunker mit einem 35 m tiefen Schacht, der der Versorgung der Bunker dienen sollte; die Baustelle; der Ausblick.

Bild 17: Romy Schneider Ausstellung am Königssee

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