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Abfahrt / Tag 1

Es ist morgens 5.10 Uhr. Los geht´s mit dem Auto in Neubrandenburg Richtung Zürich / Schweiz. Ich werde eine dort lebende Freundin besuchen und ein paar schöne Tage verbringen. Erstmal fahre ich ganz entspannt die B96 bis Berlin und dann auf die Autobahn. Von dort an gibt es nur noch mich, mein Auto und die Autobahn. Bis hin zur Grenze der Schweiz. Alles läuft chillig, alles läuft gut. Langsam macht sich die Aufregung bemerkbar. Verschiedene Symptome lässt mein Körper gucken, sodass ich bis hin zur Grenze 4-5 Mal anhalten muss. Gar nicht so einfach, der erste Roadtrip, so weit weg und dann noch allein. Aber die Freude, mal rauszukommen und der Wille, genau DAS zu schaffen,  überwiegen. Kurz vor Nürnberg der Gedanke "Geht´s mir gerade so schlecht, dass ich wirklich umkehren will/muss? Sollte ich nicht lieber stark sein und mich meinen Ängsten stellen?"

Ich habe mich für die 2. Variante (wie in den meisten Fällen) entschieden und bin mega glücklich darüber. Man muss doch ab und zu mal stärker sein, als seine Ängste, sonst regieren die Ängste irgendwann dich!

 

FUN FACT: Angekommen am Grenzübergang liegt der Ort Thayngen in der Schweiz. Dort bin ich unverhofft an einer der vielen Fabriken von Unilever vorbeigefahren. Wer Unilever nicht kennt: Sie produzieren weltweit Marken wie Magnum Eis, Axe, Viss, Langnese, Knorr, Ben & Jerry´s, Rexona und so viele mehr. Unilever ist mit jährlich 1,6 Mio Tonnen der größte Palmölkonsument weltweit. Hinzu kommt, dass Unilever & Néstle (laut Greenpeace) einen Großteil des Plastikmülls im Meer vor den Philippinen ausmachen. Hingegen machte Unilever öffentlich, dass sie ab 2025 nur noch recyclebare Kunststoffe einsetzen wollen.

 

Weiter geht´s direkt nach Zürich. Am Morgen sagte mir mein Navi, die Fahrt dauert ca. 9h. Angekommen in Zürich bin ich nach 13,5h, also Ortszeit 18.30 Uhr. Was ist schief gelaufen? Ich denke, weil ich eine Autobahnabfahrt verpasst habe, weil gerade Tracy Chapman im Radio lief und ich "performte". Mein Navi leitete mich zwar zurück, aber dennoch waren es 3h Fahrt mehr, als geplant. (meine 4-5 Pausen unterwegs betrugen max. 10 min.)

Alles ganz schön mysteriös, wenn ich bedenke, dass ich zurück der Fahrzeit des Navis gerecht werden konnte mit 9h / 1 Pause.

Angekommen bei meiner Freundin, gibt es erstmal Lasagne und ein Gläschen Rotwein. Spontan beschließen wir, noch tanzen zu gehen. In einem der wenigen kostenlosen Clubs werden wir fündig. Gute Musik. Minimal-Electro. Genau mein Ding um abzuschalten. "Nen Drink gefällig", fragt sie und ordert uns 2 Bier, mit dem Hinweis, dass Bier das günstigste ist, was man im Club trinken kann. 8 CHF,- ! Macht je nach Kurs ca 7 € und paar zerquetschte. "WHAAAAT"??? Mir wurde gesagt, dass Zürich teuer sei aber das war im ersten Moment schon sehr utopisch für mich.

Auf der gegenüberliegenden Seite stehen ein paar Prostituierte, die man auf den ersten Blick erkennt. Kleiner Kulturschock für mich. Aber für die Leute dort irgendwie normal.

Nach fast 24h durchmachen geht´s ab nach Hause ins Bett, völlig erschöpft. GUTE NACHT.

 

FUN FACTS:

Kilometer Hin: 1010

Für Diesel ausgegeben: 60€ bei 1,42/L

Tanken: 1x

Deppen auf der Autobahn: Tatsächlich nur 1 in ganz Deutschland, der bei Regen in der Morgendämmerung ohne Licht fährt. Als wäre es auf den                                                          Bundesstraßen nicht schon gefährlich genug.

Komische Gedanken gedacht: 67.196

 

*(durch klicken auf die Bilder, könnt ihr sie in groß sehen)

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